Der Name Kalmit kommt sehr wahrscheinlich vom lateinischen Kahler Berg (mons calvus )
Die Kapelle Mater – Dolorosa
„Zum Troste der Armen“
Das Naturschutzgebiet Kleine Kalmit grenzt im Südwesten direkt an Landau-Arzheim. Der 270 Meter hohe Hügel entstand vor etwa 30 Millionen Jahren als Ablagerung von Landschnecken- und Cerithienkalk.
Der Kalkberg war in seiner urgeschichtlichen Entstehung bis in eine Tiefe von 1700 Metern in den Rheingraben eingesunken und verschüttet, ehe er durch Erosionsprozesse über Jahrmillionen wieder zutage gefördert wurde
Die Erhebung bildete sich bei der Absenkung des Rheingrabens aus Kalk- und Muschelablagerungen eines urzeitlichen Meeres. Die Ursache hierfür waren Zugspannungen in Erdkruste und Erdmantel. Diese Spannungen riefen eine Dehnung und Ausdünnung der Erdkruste. Dadurch senkte sich die Erdoberfläche in der Grabenzone ab. Im Oberrheingrabengebiet wurden zeitgleich die Gebiete westlich und östlich zu den Grabenschultern von Vogesen/Pfälzerwald bzw. Schwarzwald/Odenwald emporgehoben.
Von weitem sichtbar sehen wir auf der Kuppe der Kleinen Kalmit eine 1851 erbaute Kapelle, die als hell leuchtendes Bauwerk eine leichte Orientierung in der Landschaft bietet. Von hier aus öffnet sich die Landschaft in alle Himmelsrichtungen: Ein Rundblick zeigt uns das markante Hambacher Schloß im Norden, bei klarem Wetter Heidelberg, Wörth und Karlsruhe, die Silhouette des Schwarzwalds und die Ausläufer der Vogesen und dann ganz nah im Westen die Haardt mit der Burg Landeck und der Madenburg.
Herrlich sind hier die Sonnenuntergänge und die verschiedenen Lichtstimmungen. Hier lohnt ein Besuch zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter.
Die Pfälzer Jakobswege gehören zu den europäischen Jakobswegen, die als historische Pilgerwege in die nordwestspanische Wallfahrtsstadt Santiago de Compostela führen. Als Markierungszeichen für diesen Pilgerweg finden wir auch vor der Kapelle auf der kleinen Kalmit die Jakobsmuschel.
Die Römererzeit hinterließ in den Dörfern rund um die Kleine Kalmit eine beachtliche Zahl von Überresten. Godramstein scheint damals sogar ein „gewisser Schwerpunkt“ gewesen zu sein. Hier wurden zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in der Nähe der Kirche sieben Göttersteine gefunden, die heute im Museum von Mannheim zu sehen sind.
Auch in Arzheim und in Nußdorf grub man Heiligtümer aus. Siedlungsreste fand man bei Landau, Queichheim, Leinsweiler, und in den letzten Jahren stieß man bei Rodungsarbeiten in der Ilbesheimer Gemarkung „Köhlerweg“ am Fuße unserer Anhöhe auf die Reste einer römischen Siedlung, die nach Aussagen der Fachleute noch gegen Ausgang des 3. Jahrhunderts bestanden hat. (Für die freundliche Mitteilung des Leiters des Amtes für Denkmalspflege Herrn Dr. K aiserSpeyer sei hier herzlich gedankt!). Auf Grund der vielen Funde darf man wohl im Umkreis der Kleinen Kalmit ein blühendes Kulturland zur Römerzeit ännehmen, das aus seiner günstigen Verkehrslage sicherlich Gewinn zog. Daß am Fuße der Kleinen Kalmit sich ehedem zwei Römerstraßen in oder bei déih heutigen Ilbesheim kreuzten, hat vor einigen Jahren E. Cchristmann in einem Aufsatz über den Trifels und Neukastel nachgewiesen. Wichtig erscheint mir dabei auch für unseren Beitrag der Hinweis, daß diese „Römerstraßen bis ins hohe Mittelalter und noch darüber hinaus dem Verkehr dienten“. ( Pollichia Museum. Monographie „Kleine Kalmit“ 1970)